Funkrauchmelder: Sind vernetzte Rauchmelder sinnvoll?
Unter Funkrauchmelder versteht man Rauchmelder, die miteinander vernetzt sind. Durch die Vernetzung alarmiert ein ausgelöster Rauchmelder sofort alle anderen Rauchmelder. Dadurch wirst du auf die Gefahr aufmerksam, selbst wenn du dich zum Beispiel in einem anderen Stockwerk befindest. Die Vernetzung kann entweder drahtlos oder per Kabel erfolgen.
Von der Funktionsweise unterscheiden sich Funkrauchmelder nicht von herkömmlichen Stand-Alone-Rauchmeldern. Meistens funktionieren sie mittels dem optischen Prinzip. Das bedeutet, dass sie über eine optische Kammer mit einem Prüf-Lichtstrahl verfügen. Solange sich in der Kammer nur klare Luft befindet, wird der Lichtstrahl kaum gestreut. Rauchpartikel führen jedoch zu einer Streuung des Lichts, wodurch ein Lichtsensor beleuchtet und Alarm ausgelöst wird.
Wann benötigt man einen Funkrauchmelder?
Wenn Sie in einer kleinen Wohnung leben, benötigen Sie natürlich keinen Funkrauchmelder. Ein einzelner Rauchmelder löst einen Alarm in der Lautstärke von 85 db aus. Das ist laut genug, um den Alarm noch zu hören, selbst wenn Sie sich mehrere Zimmer entfernt aufhalten.
Problematisch wird es, wenn Sie in einem Haus wohnen, das mehrere Stockwerke aufweist. Angenommen der Rauchmelder löst einen Alarm im Keller aus, weil es dort brennt. Wenn Sie im ersten Stockwerk schlafen, werden Sie davon vermutlich nichts mitbekommen. Oder auf Ihrem Grundstück befinden sich Nebengebäude wie Werkstatt, Poolhaus oder Garage u. dgl. Hier wird ein Brand im Regelfall erst bemerkt, wenn mittlerweile alles lichterloh brennt.
Hier kommen Funkrauchmelder bzw. vernetzte Rauchmelder ins Spiel. Der Rauchmelder im Keller würde ein Signal an alle anderen Rauchmelder senden und diese ebenfalls alarmieren.
Einziges Manko ist, dass Sie oft nur schwer feststellen können, wo es nun wirklich brennt, bzw. wo der Alarm ausgelöst wurde. Um diese Problematik zu vermeiden, bieten manche Hersteller die Möglichkeit an, alle Rauchmelder per Fernsteuerung zu deaktivieren, die nicht alarmiert haben.
Aber auch wenn Ihr System über dieses Feature nicht verfügen sollte: Funkrauchmelder alarmieren Sie schon, selbst wenn die Brandgefahr noch weit entfernt ist, wodurch Sie rechtzeitig das Haus verlassen und die Feuerwehr anrufen können.
Drahtlose Funkrauchmelder
Drahtlos vernetzte Rauchmelder können Sie am leichtesten installieren. Installieren Sie einfach die Rauchmelder in den jeweiligen Räumen. Verbunden werden die Geräte per Knopfdruck. Funkreichweite beträgt in der Regel bis zu 60 m, weshalb Sie ihr Haus problemlos vernetzen können, außer Sie wohnen in einem Palast.
Nach der Vernetzung sollten Sie mit dem Testknopf unbedingt prüfen, ob alle Rauchmelder auch wirklich im Netzwerk angeschlossen sind.
Vernetzte Rauchmelder mit Kabel
Die Vernetzung von Rauchmelder mit Kabeln ist zwar weitaus aufwendiger, jedoch auch weniger störanfällig. Deshalb sollte diese Variante im gewerblichen Bereich vorgezogen werden. Auch in privaten Bereich macht die Vernetzung mit Netzwerkkabeln Sinn, wenn das Haus über dicke Wände und starke Isolierungen verfügt.
Funkrauchmelder in Hausautomation integriert
Da heutzutage schon vielerorts eine Hausautomation installiert ist, die diverse andere Steuerungs- und Überwachungsfunktionen im und rund ums Haus übernimmt, bietet es sich natürlich an, Funkrauchmelder zu kaufen die mit dem bestehenden System kompatibel sind. Das hat den Vorteil dass ein eventueller Alarm auch via Push Nachricht auf ein Smartphone weitergeleitet werden kann. So wird man auch benachrichtigt, wenn man nicht zuhause ist, und kann dann z.B. den Nachbarn bitten nachschau zu halten. Weiters sind dann oft erweiterte Funktionen verfügbar wie z.B. der auslösende Rauchmelder wird beim Namen genannt und oft kann man den Alarm auch bequem über das Smartphone deaktivieren und muss sich nicht an die Decke strecken.
Die Feuerwehr hilft auch schon beim vorbeugenden Brandschutz
Fassen Sie solch eine Installation ins Auge, dann sind Sie bei uns, der Feuerwehr richtig aufgehoben! Wir kennen zwar nicht jedes Modell im Detail, aber wir können Ihnen gerne die Grundlagen näher bringen und Ihnen bei der Entscheidungsfindung behilflich sein. Neben der Auswahl der Technik gilt es aber auch die Installationsstandorte sinnvoll auszuwählen. Durch den richtigen Standort werden Fehlalarme weitestgehend vermieden und im Fall der Fälle zuverlässig Alarm ausgelöst.
Weitere wichtige Tipps
- Bringen Sie Ihren Rauchmelder immer waagrecht an der Decke an (nur in Ausnahmefällen, wenn keine Befestigung möglich ist, darf er an der Wand angebracht werden).
- Montieren Sie den Rauchmelder möglichst zentral im Raum an (auf jeden Fall immer mindestens 50 cm von einer Wand entfernt).
- In einem Raum ab einer Fläche von 60 m² müssen zwei Rauchmelder angebracht werden.
- Achten Sie darauf, dass er nicht durch ein Regal oder einen Schrank zugestellt oder versperrt wird.
- Trennt ein Raumteiler das Zimmer, müssen zwei Geräte installiert werden.
- Der Mindestabstand zu einer Deckenlampe muss ebenfalls 50 cm betragen, dasselbe gilt für einen Unterzug oder bei Einrichtungsgegenständen.
- Installieren Sie keinen Rauchmelder in der Nähe von Luftschächten und in starker Zugluft.
- In Räumen mit Dachschrägen können sich in der Deckenspitze Wärmepolster bilden, die den Zutritt zum Rauchwarnmelder behindern. Montieren Sie daher Ihren Rauchmelder in einem Abstand zwischen 50 cm und einen Meter unterhalb der Deckenspitze.
- Ist der Raum L-förmig (und unter 60 m²) bringen Sie den Rauchmelder auf der Gehrungslinie an. Bei einem L-förmigen Raum über 60 m² sollte jeder Schenkel als eigenständiger Raum betrachtet werden.